Acht Schläferhaie in 1.629 Metern Tiefe: seltener Erstnachweis im Südchinesischen Meer

Erstnachweis im Südchinesischen Meer: Acht Schläferhaie in 1.629 m Tiefe gefilmt – neue Einblicke in Fresshierarchien und Verbreitung der Tiefseebewohner.

Ronny K27. August 2025
Pazifischer schlafhai somniosus pacificus

Als Teil eines Beobachtungsexperiments versenkten Forschende den Kadaver einer Kuh im Südchinesischen Meer. In 1.629 Metern Tiefe dokumentierten sie erstmals acht Pazifische Schläferhaie (Familie Somniosidae) beim Fressen – ein außergewöhnlicher Einblick in Verhalten und Verbreitung dieser schwer zu beobachtenden Tiefseebewohner.

Erster Nachweis in der Region

Die Aufnahmen entstanden südöstlich der Insel Hainan im nördlichen Teil des Südchinesischen Meeres. Nach Angaben des leitenden Forschers Han Tian markiert der Fund den ersten dokumentierten Nachweis eines Pazifischen Schläferhais in dieser Region und deutet auf eine südwestliche Ausweitung seines bekannten Verbreitungsgebiets hin.

„Dieses Ergebnis ist der erste registrierte Fall eines Pazifischen Schläferhais im Südchinesischen Meer und legt eine Ausdehnung seines Areals nach Südwesten nahe.“ — Han Tian

Check out our video!🥳Predating Behavior of the Pacific Sleeper Shark in the Deep Waters of South China Sea@OLARjournal https://t.co/eHcrIt9uwx pic.twitter.com/cWkqvDZ8kr

— Ocean-Land-Atmosphere Research (@OLARjournal) July 16, 2025

Hierarchien am Aas

Die Videoanalyse zeigte deutliche Unterschiede im Fressverhalten: Größere Tiere attackierten den Kadaver direkt und energisch, kleinere näherten sich vorsichtiger. Zudem bildeten die Haie eine Art Reihenfolge, die einer hierarchischen Organisation folgte – ähnlich den Mustern, die man von Haiansammlungen an treibenden Walkadavern kennt. Die Forschenden beobachteten außerdem eine Trennung nach Größe und Geschlecht.

Begleitfauna aus der Tiefe

Neben den Haien registrierte das Team weitere Tiefseeorganismen: unter anderem Copepoden, die sich am Kopf der Haie und am Rinderkadaver zeigten, sowie einen Schneckenfisch und farbige Amphipoden. Diese Funde zeichnen ein erweitertes Bild des Nahrungsnetzes in großer Tiefe.

Warum der Fund zählt

Schläferhaie wurden historisch vor allem im Nordpazifik dokumentiert – von Japan und dem Beringmeer bis Alaska und Kalifornien. Die nun entstandenen Aufnahmen gehören zu den ersten, die diese Haie im Südchinesischen Meer zeigen. Der Fund erweitert nicht nur das Wissen über ihre Verbreitung, sondern wirft auch Fragen nach den ökologischen und umweltbedingten Faktoren auf, die Bewegungen und Verhalten in der Tiefe steuern.

„Dieser Fund erweitert unser Verständnis ihrer Verteilung und wirft Fragen zu Umwelt- und Ökofaktoren auf, die diese Veränderungen antreiben.“ — Han Tian

Quellen

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