USA verbieten Import von Haien und Garnelen aus Mexiko – Schutz für Wale und Delfine

USA stoppen ab Jan 2026 Importe aus 21 mexikanischen Hochrisiko-Fischereien – Schutz für Wale, Delfine und die Vaquita nach MMPA-Standards.

Ronny K30. August 2025
Usa verbieten import von haien und garnelen aus mexiko – schutz für wale und delfine

Die US-Behörde National Marine Fisheries Service untersagt künftig die Einfuhr von Meeresprodukten aus 21 mexikanischen Hochrisiko-Fischereien – darunter Garnelen- und Haifischereien im Golf von Kalifornien und im Pazifik. Grund ist der hohe Beifang von Meeressäugern wie Walen, Delfinen und der akut vom Aussterben bedrohten Vaquita. Das Importverbot tritt im Januar 2026 in Kraft.

Importstopp soll Beifang eindämmen

Nach US-Recht – der Marine Mammal Protection Act (MMPA) – dürfen nur Fischereien in die USA exportieren, die vergleichbare Standards zum Schutz von Meeressäugern einhalten wie US-Fischereien. Laut Behörde erfüllen mehrere mexikanische Exportfischereien diese Vorgaben nicht, etwa Stellnetz- und Schleppnetzfischereien auf Haie, Blaugarnelen, Curvina, Anchovis, Rochen und Hummer. Bereits bestehende Verbote gegen Stellnetze im nördlichen Golf von Kalifornien bleiben wegen der Vaquita-Problematik bestehen.

„Das ist ein Sieg, der Leben von Walen und Delfinen in mexikanischen Gewässern rettet“, sagt Sarah Uhlemann (Center for Biological Diversity). „Ich wünschte, die USA wären noch weiter gegangen – auch andere Länder müssen nachbessern.“

Teilfreigaben, Ablehnungen – und Druck auf Reformen

Neben Mexiko erhielten 33 Staaten nur Teilgenehmigungen; einzelne Fischereien dürfen weiter liefern, andere nicht. Einige Länder wurden ganz abgelehnt, weil sie keinen Antrag gestellt hatten. Umweltverbände verweisen auf Analysen, wonach weitere Exportnationen die US-Standards nicht erfüllen und ebenfalls Beschränkungen benötigen könnten.

„Wer in die USA liefern will, muss die strengen Schutzstandards für Meeressäuger einhalten“, betont Zak Smith (NRDC). „Die heutige Entscheidung bringt uns dieser Zusage näher.“

Beifang: größte Bedrohung für Meeressäuger

Jährlich verenden weltweit mehr als 650.000 Wale, Delfine und andere Meeressäuger in Fischereigeräten. Zwischen 1996 und 2021 wurden vor Mexikos Pazifik- und Baja-Küste mindestens 218 Verhedderungen dokumentiert – vor allem bei Buckelwalen; auch Grauwale, Finnwale, Pottwale und Brydewale waren betroffen. Meistens waren Stellnetze die Ursache, gefolgt von Fallen und Reusen. Fachleute fordern deshalb den schrittweisen Ausstieg aus besonders riskanten Fanggeräten.

Ökonomische Dimension und rechtlicher Hintergrund

Die USA sind der weltweit größte Importeur von Meeresprodukten (2024: über 26,6 Mrd. US-$). Aus Mexiko kamen fast 99.000 Tonnen im Wert von mehr als 596 Mio. US-$ – darunter rund 11 Tonnen Haiprodukte (133.000 US-$) und über 4.878 Tonnen wildgefangene Pazifikgarnelen (67 Mio. US-$). Der MMPA existiert seit 1972, wurde aber lange nur unvollständig umgesetzt. Nach Klagen von Umweltorganisationen setzte die US-Regierung nun verbindliche Fristen und traf die aktuelle Entscheidung.

„Es war überfällig, diese zentrale Schutzbestimmung durchzusetzen“, sagt Georgia Hancock (Animal Welfare Institute). „Wer Meeressäuger gefährdet, muss mit Konsequenzen rechnen.“

Die Botschaft ist klar: Ohne wirksame Maßnahmen gegen Beifang verlieren Exportfischereien den Zugang zum größten Markt der Welt. Für Mexico – und andere Länder mit Teilgenehmigungen – ist das ein starker Hebel, um Ausrüstung zu entschärfen, Regelwerke zu schärfen und gefährliche Fangmethoden zügig abzulösen.

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